WOW. Ich stehe in der neuen
Granvara Wine Lounge und drehe mich einmal um mich selbst. Seit meinem letzten
Urlaub in Gröden hat sich der
Weinkeller ganz schön verändert. Wohlgeordnet reihen sich einige der besten Südtiroler und internationalen Tropfen aneinander, in edlen Holzregalen und hinter blankgeputzten Vitrinen.
„Überrascht?“ Der Granvara-Sommelier lächelt mich an. Ich kenne ihn bereits von den köstlichen
Gourmetdinners im Hotel. Abend für Abend hat er meinem Mann und mir mit seiner zuvorkommenden und diskreten Art echten Hochgenuss und so manches Gaumengedicht beschert. Er versteht es wirklich, die Vorlieben seiner Gäste zu durchschauen und
Gourmetkreationen mit einem
passenden Wein abzurunden.
Nun steht er amüsiert neben mir und einer Gruppe weiterer Gäste und führt uns durch die
Weinwelt im
Hotel Granvara in Gröden. Heute sollen wir sehen und schmecken, was Südtirol an Weingrößen zu bieten hat, denn die Region ist „mit ihrem alpin-mediterranen Mix und facettenreichen Terroir wie gemacht für den Weinbau“, so der
Sommelier.
Als Einstieg berichtet er von der langen Tradition der
Weinkultur in Südtirol, die schon in der Römerzeit um 500 v.Chr. ihren Ursprung hat. Er erklärt, wie die Gegensätze der Landschaft, des Klimas und der Topographie zur Harmonie verschmelzen und wie die Bauern auf
Qualität statt auf Quantität setzen. Er berichtet von Preisen und Auszeichnungen und der hohen Dichte an Qualitätsweinen, die auf 98% Anbaufläche geschützten Ursprungs (DOC) gedeihen. Fast unglaublich für ein so kleines „Landl“, das auch noch eines der
kleinsten Weinbaugebiete in ganz Italien ist!
Erstaunt lausche ich der Einführung und freue mich immer mehr, die besagten Weine zu verkosten. Im
eleganten Degustationsraum kredenzt uns der Sommelier zuerst einen jungen Südtiroler Weißburgunder, der schon auf Messen mit internationalen Kennern für Aufsehen gesorgt haben soll. Mineralisch frisch und mit feinen Zitrusnoten schmeichelt das Tröpfchen meinem Gaumen und je reifer und herausragender die verkosteten Weine werden, desto größer wird meine Begeisterung. Zum Abschluss degustieren wir einen fruchtigen Vernatsch, der als autochthone Sorte und Aushängeschild der Region natürlich nicht fehlen darf.
Als ich mit viel neuem Wissen und noch einigen Geschmackseindrücken am Gaumen die
Wine Lounge verlasse, gesellt sich der Sommelier zu mir. „Was für eine schöne
Reise durch die Südtiroler Weinwelt!“, sage ich und bedanke mich für das großartige Erlebnis. „Tja, Südtirol ist eben ein bisschen weinverliebt“, meint der Sommelier und schmunzelt. „Daran besteht kein Zweifel“, lache ich, „und ich bin es auch!“